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Auch den 37. Berlin-Marathon können die Fernsehzuschauer wieder live am Bildschirm verfolgen. Allerdings ändert sich dieses Jahr einiges. Hintergrund ist, dass der Marathon-Veranstalter SCC-Running Events beschlossen hat, die Live-Übertragung nicht wie bisher vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen, sondern von den Privatsendern n-tv (RTL-Gruppe) und Eurosport ausstrahlen zu lassen.
2009 übertrug nur der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) den Lauf live, die ARD berichtete vom Oktoberfest. "Man sagte uns, die Übertragungen im Ersten hätten zu schwache Einschaltquoten", so Rüdiger Otto, Geschäftsführer des Veranstalters SCC-Running Events. RBB-Sportchef Hans-Jürgen Pohmann bedauert, dass sein Sender den Marathon nach 17 Jahren nicht mehr live senden wird: "Die Resonanz der Zuschauer in unserer Region war immer wunderbar." So habe man 2009 eine Einschaltquote von 12,9 Prozent Marktanteil gehabt. "Leider sah das bundesweit anders aus", so Pohmann. "Eine halbstündige Highlight-Sendung erreichte gerade mal 5,6 Prozent Marktanteil."
SENDUNG IN EIGENREGIE
Otto aber ist sicher, dass der Lauf mit der richtigen Strategie auch bundesweit als sportliches Großereignis ankommt. "Der Berlin-Marathon gehört großflächig und live ins Fernsehen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, die TV-Bilder in Eigenregie zu produzieren." Hierfür habe man den Marathon- und TV-Experten René Hiepen engagiert, der den Kontakt zur Berliner Produktionsfirma TopVision und zur RTL-Gruppe herstellte. Was ändert sich dadurch für die Zuschauer? Zum einen verspricht Otto technisch "höchste Qualität": "Wir werden die Veranstaltung zum ersten Mal hochauflösend in HD und im 16:9-Format übertragen."
Zum anderen soll inhaltlich mehr Vielfalt geboten werden. René Hiepen, Produzent der Übertragung, sagt: "Wir möchten mit einer fachlich fundierten, aber auch unterhaltsamen Inszenierung die Zuschauer weltweit begeistern." Den Zuschauer erwartet demnach nicht nur das Sportereignis selbst, sondern ein unterhaltsames Begleitprogramm. "Dank Splitscreen kann man gleichzeitig zum sportlichen Live-Geschehen kleine Features rund um die Hauptstadt präsentieren und die fantastische Stimmung an der Strecke transportieren", so Hiepen. Das heißt: Der Marathon wird vom Start bis zur Siegerehrung zu sehen sein, simultan werden aber immer wieder Einspielfilme über die Atmosphäre unter den Zuschauern sowie Berlin laufen. Otto spricht von einer "Sightseeing-Tour im Fernsehen": "Von den Currywürsten über die Mauer bis hin zum Besuch von John F. Kennedy ist alles dabei." Die Live-Übertragung ist am Sonntag von 8.30 bis 12 Uhr auf n-tv und von 9 bis 12 Uhr auf Eurosport zu sehen. Die Bilder werden laut Otto in mehr als 60 Ländern zu sehen sein.
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